Geschichte

Der Verein baut eine Turnhalle

Die erste Turnhalle wurde bereits 1904 „im Scheid“ aus einem alten Maschinenhaus errichtet. Sie konnte jedoch nur in der wärmeren Jahreszeit benutzt werden, da sie nicht beheizbar und nicht ganz verglast war.
Im 1. Weltkrieg verwahrloste das Gebäude. Man verkaufte es schließlich nach Laubuseschbach.

Am 16.01.1927 beschloss der Turnverein, eine neue Turnhalle zu bauen.
Man kaufte eine Holzbaracke in Worms, ließ sie dort abbrechen und „nagelfrei“ zur Bahnstation Oberbrechen liefern.
Die Grundsteinlegung fand am 5.8.1928 statt. Herrn August Böcher dankte man besonders. Er hatte vor seiner Auswanderung nach Amerika
dem Verein eine großzügige Spende zukommen lassen.
Hunderte von Fahrten mit Pferdefuhrwerken waren nötig, um die Holzbalken und Bimssteine von Oberbrechen und den Splitt von Weyer nach Münster zu transportieren. Alle diese Fahrten wurden von den Mitgliedern durchgeführt.
Das Fachwerk der Halle wurde in Eigenhilfe aufgestellt und ausgemauert.
Die Fenster erhielt man vom Turnverein Seelbach. Zur Deckung der Kosten für Handwerker, die das Gebäude fertig stellten, wurden an die Mitglieder des Vereins Anteilscheine verkauft.
Am 19.-20.05.1929 wurde die neue Turnhalle eingeweiht.
In den Jahren 1937/38 geriet der Verein in finanzielle Schwierigkeiten. Die Anteilscheine konnten nicht so schnell wie erwartet bei den Mitgliedern eingelöst werden. Dringende Reparaturen wurden nötig.
Im Protokoll vom 18.06.1938 ist nachzulesen:
Wir stellten im Januar 1938 an die Gemeinde den Antrag, für die Mitbenutzung der Turnhalle durch die hiesige Schule uns jährlich eine Entschädigung von 300,00 RM zu zahlen, damit wir unseren Verpflichtungen nachkommen konnten. Die Gemeinde lehnte diesen Antrag ab, erklärte sich aber bereit, die Halle zu übernehmen.
Im August 1938 wurde sie an die Gemeinde übergeben. Sie übernahm auch die Restschulden von 9.500,00 RM.
Vermutlich spielten aber auch die damaligen politischen Verhältnisse bei der Übernahme der Gemeinde eine Rolle.
Im Jahre 1975 wurde dann die Südseite angebaut.
Nach der Gebietsreform 1974 ging das Gebäude in den Besitz der Gemeinde Selters über.
In den Jahren 1987 – 1989 wurde die Nordseite unter der Leitung von Karl-Heinz Winter in über 7.000 freiwilligen Arbeitsstunden angebaut.
Durch ein Gutachten stellte die Gemeinde 2011 fest, dass das Dach der alten Halle  nicht mehr tragfähig ist.
Daraufhin wurde dieser Teil für jegliche Nutzung gesperrt.
Die Gemeindevertretung entschied sich schließlich zum Abriss des alten Teils und den Neuaufbau eines großen Saals.
Voraussetzung für diesen Entschluss war, dass die Gemeinde Selters mit dem Turnverein einen Nutzungsvertrag für die gesamte Halle abgeschlossen hat.
Die Gemeinde bleibt weiterhin Besitzer des Gebäudes.
Der Turnverein verpflichtet sich,für die Dauer von 25 Jahren, sämtliche Kosten für das Gebäude zu übernehmen.
Am 19.12.2015 , nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit, wurde die Einweihung gefeiert.

Der Saal des Gastwirts K. Laux konnte, so wird im August 1925 berichtet, im Winter nicht mehr benutzt werden. Deswegen dachte man zunächst daran die bestehende Halle im Scheid winterfest zu machen, sie also zu verglasen und mit einer anderen Decke und neuem Boden zu versehen. Die Arbeiten selbst sollten in Eigenhilfe geleistet werden, die Materialkosten wollte man durch Extrabeiträge, Preiskegeln und Gemeindezuschüsse decken.

Am 16.01.1927 fasste man jedoch den Beschluss, eine neue Turnhalle zu bauen. Noch heute sollte wir diesen Mitgliedern für ihren Entschluss dankbar sein. Denn betrachtet man sich die damalige finanzielle Lage des Vereins, so wird deutlich, dass nur mit viel Mut und Opferbereitschaft ein solches Vorhaben in Angriff genommen werden konnte

Der Kassenbestand von                     1925 165,11 Mark

Auf der Sparkasse waren angelegt   100,00 Mark

Einnahmen von 1926                          593,64 Mark

Ausgaben von 1926                              517,82 Mark

                                                                  165,82 Mark

(Protokollauszug vom 16.01.1927)

Man ließ sich auch von geringeren Einnahmen beim Fest im Juli 1927 nicht abschrecken und wählte eine Baukommission. Dann kaufte man eine Holzbaracke in Worms, ließ sie von Maurermeister Stoll mit Hilfe von Vereinsmitgliedern aus Münster dort abbrechen und nagelfrei zur Bahnstation Oberbrechen liefern.

Die Grundsteinlegung fand am 05.08.1928 statt. Sämtliche Vereine zogen von der Schule aus zum Bauplatz. Lehrer Kissel und Bürgermeister Fink hielten  die Ansprachen, eine Urkunde wurde eingemauert, auch die Gesangsvereine „Harmonie“ und „Bruderliebe“ wirkten mit. Herrn August Böcher wurde für seine großzügige Spende an den Verein in einer besonderen Feierstunde gedankt, bevor er nach Amerika auswanderte.

Hunderte von Fahrten mit Pfefferfuhrwerken waren nötig, um die Holzbalken und Bimssteine von Oberbrechen und den Splitt von Weyer nach Münster zu transportieren. Alle diese Fahrten wurden von den Mitgliedern durchgeführt.

Das Fachwerk der Halle wurde in Eigenhilfe aufgestellt und ausgemauert. Fenster erhielt man vom Turnverein Seelbach. Zur Deckung der Kosten für Handwerker, die die Halle fertigstellten, wurden an die Mitglieder des Turnvereins Anleihscheine verkauft.

An Pfingsten 1929 wurde die neue Turnhalle, deren Bau nur durch den freiwilligen und kostenlosen Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder möglich geworden war, eingeweiht. Am Kommersabend wirkten der Turnverein Münster eine Gauriege und die beiden Gesangsvereine mit.

Die alte Halle am Scheid wurde nach Laubuseschbach verkauft.